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Dr. Gabriele Lampert
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Blutgruppen

An der Oberfläche der Erythrozyten befinden sich eine große Zahl unterschiedlicher zuckerhaltiger Membranbestandteile , die sogenannten Blutgruppenantigene. Man nennt sie Antigene, da sie in einem fremden Organismus die Bildung von Antikörpern hervorrufen. Beim Menschen sind mehr als zehn verschiedene Blutgruppensysteme bekannt, die anhand der genetisch festgelegten Antigene auf der Erythrozytenoberfläche definiert und unterschieden werden. Größte praktische Bedeutung haben das AB0- und das Rh-System.
Innerhalb des AB0-Systems werden die Hauptantigene A, B und 0 unterschieden. Im Blutplasma befinden sich IgM-Antikörper gegen das jeweils fehlende Antigen. Die Antikörper entwickeln sich im Verlauf der ersten Lebensmonate ohne Kontakt mit dem entsprechenden Antigen.
Das Rhesus-Blutgruppensystem besteht aus drei unterschiedlichen Antigenen C,D und E. Das Antigen D ist am stärksten wirksam. Vereinfachend wird das Vorhandensein von D mit Rh-Positivität und das Fehlen von D mit Rh-Negativität gleichgesetzt. Diese Antikörper gehören der IgG-Klasse an. Zur Antikörperbildung gegen Rh-Antigene kommt es nur nach vorheriger Sensibilisierung z.B. durch Bluttransfusionen, bei der Schwangerschaft oder beim Geburtsvorgang.
Kommt es bei einer Bluttransfusion zur Übertragung von gruppenungleichem Blut, verklumpen (agglutinieren) die Erythrozyten durch Reaktion der Blutgruppenantigene mit ihren entsprechenden Antikörpern. Um Zwischenfälle zu vermeiden, muß vor jeder Transfusion die genaue Blutgruppenkonstellation von Empfänger und Spender bestimmt werden: Zuerst wird die Blutgruppe des Empfängers bestimmt. Anschließend wird ein Antikörper-Suchtest durchgeführt. Als dritter Schritt erfolgt die Kreuzprobe; das Empfängerserum wird gegen die zur Transfusion vorgesehene Blutkonserve getestet.
Gefahren von Bluttransfusionen sind:
Transfusionsreaktionen:
hämolytischer Transfusionszwischenfall und anaphylaktische Reaktionen bei Blutgruppenunver-träglichkeit, Schüttelfrost, febrile Temperaturen, Urtikaria (Nesselsucht, Quaddelsucht, stark juckend) ohne Hämolyse
Volumenüberlastung des Kreislaufs
Übertragung von Krankheiten
Eisenüberlastung
Gerinnungsstörungen