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Dr. Gabriele Lampert
Herz
Koronarerkrankungen
Myokardinfarkt
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Koronarerkrankungen
Myokardinfarkt (Herzinfarkt)
Definition: irreversible Herzmuskelnekrose meist als akut auftretende Komplikation einer chronischen koronaren Herzkrankheit
Ursache: Thrombose an einer vorbestehenden Gefäßschädigung oder durch rupturierte arteriosklerotische Plaques im Hauptstamm einer Koronararterie
Folgen: Die Ausdehnung des Infarktbezirkes ist bestimmt vom Muskelareal, das zum Versorgungsgebiet der betroffenen Koronararterie gehört, vom bestehenden Kollateralkreislauf sowie vom Sauerstoffbedarf des Gewebes, das von der betroffenen Koronararterie versorgt wird. Man unterscheidet transmural (betrifft die gesamte Wand des linken Ventrikels) und nicht transmural, d.h. betrifft nur subendokardiales und angrenzendes Myokard.
in den ersten 6 Std. nach dem Infarkt - keine Veränderungen im Myokard
im Laufe der nächsten Tage – Infiltration neutrophiler Granulozyten
nach 8-10 Tagen – Granulationsgewebe
nach 3-4 Wochen – dünne Narben
Symptome: schweres Druckgefühl hinter dem Brustbein mit Brustschmerzen und Ausstrahlen der Schmerzen wie bei Angina pectoris, niedriger Blutdruck, Blässe und kalter Schweiß, selten “stumme” Infarkte ohne Schmerzen
Diagnose: typische EKG-Veränderungen, Leukozytose mit Linksverschiebung, beschleunigte BKS, Serum-Enzym-Bestimmung, CPK (Creatinphosphokinase) zeigt den größten relative Anstieg und ist spezifisch für eine Herzmuskelschädigung, Anstieg des Blutzuckers durch den Streß
Therapie: Die wesentlichen Maßnahmen bestehen darin, die Zerstörung des Muskels so gering wie möglich zu halten und das Leben so lange zu erhalten, bis der geschädigte Muskel durch Narbengewebe ersetzt ist und sich ein Kollateralkreislauf gebildet hat.
Schmerzbekämpfung mit Nitroglyzerin evtl. Sedierung, Fibrinolyse mit Hilfe von Streptokinase und Urokinase, Heparin