Die intra- und extrazellulären Wasserräume des Organismus werden von den Nieren in sehr engen Grenzen konstant gehalten. Diese Regelung erfolgt durch die tägliche Wasserausscheidung mit dem Urin. In den Glomeruli der Niere werden beim Menschen ca. 180 l/Tag Plasmawasser abfiltriert. Die Urinausscheidung beträgt hingegen im Durchschnitt nur 1,5 l/Tag.

Wassermangel
Wenn Wasserverluste des Körpers, z.B. mit dem Schweiß, dem Urin oder mit der Atemluft, nicht oder ungenügend ersetzt werden, wird der Extrazellularraum (EZR) hypoton. Dies regt die ADH-Ausschüttung im Hypothalamus bzw. im Hypophysenhinterlappen an. ADH gelangt auf dem Blutweg zur Niere und bewirkt eine verminderte Wasserausscheidung. Der gleichzeitig auftretende Durst fordert zur Auffüllung des Körperwassers auf.

Wasserüberschuß
Eine Aufnahme hypotoner Flüssigkeit vermindert die Osmolalität im Extrazellularraum. Dieses Signal hemmt die Ausschüttung von ADH. Eine Mehrausscheidung von hypotonem Urin ist die Folge.

Salzmangel
Eine zu hohe Abgabe oder eine zu geringe Aufnahme von NaCl bei normalem Wasserbestand vermindert u.a. über die herabgesetzte Blutosmolalität die ADH-Ausschüttung und erhöht damit die Wasserausscheidung. Das Ergebnis ist eine Verminderung des EZR und damit auch des Plasmavolumens. Die Plasmavolumenabnahme und der eventuell verminderte Blutdruck führen zur Ausschüttung von Angiotensin II. Dieses löst Durst aus und stimuliert die Ausschüttung von Aldosteron. Aldosteron fördert die Resorption von Na+. Durch die Salzretention wird sekundär Wasser zurückgehalten, und außerdem aufgrund des Durstes Wasser getrunken, so daß sich das EZR-Volumen wieder normalisiert.

Salzüberschuß
Salzüberschuß hat eine vermehrte Ausschüttung von ADH zur Folge. Umgekehrt wie beim Salzmangel erhöht sich jetzt der EZR, wodurch über den Renin-Angiotensin-II-Aldosteron-Mechanismus vermehrt NaCl und Wasser ausgeschieden wird.