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Dr. Gabriele Lampert
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Malaria (Sumpffieber, Wechselfieber)
Eine von Einzellern (Protozoen) ausgeköste, durch die Anopheles-Mücke übertragene Krankheit mit typischem Wechselfieber. Die Krankheit tritt in drei verschiedenen Formen auf:
(1) Malaria tertiana, (2) Malaria quartana, (3) Malaria tropica (perniziöse Malaria, Schwarzwasserfieber)
Erreger: (1) Plasmodium vivax (ovale), (2) Plasmodium malariae, (3) Plamodium falciparum
Inkubationszeit: (1) 8-20 Tage, (2) 3-6 Wochen, (3) meist 8-12 Tage
Übertragungsweg: Stich der Anopheles-Mücke (tropische und subtropische Sumpfgebiete)
Die Plasmodien haben einen dreifachen Fortpflanzungsgang: Sie vermehren sich geschlechtlich in der Mücke. Danach brauchen sie aber den Menschen, um sich in dessen Blut und dessen Leber zweimal ungeschlechtlich vermehren zu können.
Symptome: (1) Malaria tertiana: Fieberschub alle 48 Stunden mit Schüttelfrost, Erbrechen
(2) Malaria quartana: Fieberschub alle 72 Stunden mit Schüttelfrost, Dauer 8-16 Stunden
(3) Malaria tropica: Fieberanfälle in unregelmäßigen Abständen (zwischen 24 und 48 Stunden), Störungen des ZNS (Delirien, Koma), Herz/Kreislaufversagen, Nierenschädigung (Hämaturie, daher der Name Schwarzwasserfieber), schwere Durchfälle, schwere Leberschädigung, evtl. Tod
Für alle Formen: hämolytischer Ikterus, Somnolenz, Hepatosplenomegalie, hämolytische Anämie
Leitsymptome: Wechselfieber (akuter Anstieg in 20 Minuten bis 2 Stunden), hämolytischer Ikterus, Somnolenz, Anämie
Prophylaxe: je nach Gebiet: Resochin, Paludrine, Lariam oder eine Kombination davon
Zur Vorbeugung werden in der Regel die gleichen Medikamente eingesetzt wie zur Abtötung der Plasmodien.
Diagnose: mikroskopisch: sogenannter dicker Tropfen, klinisch: Wechselfieber (Fieberverlauf)
Rechtliches: Nach § 7 Abschnitt 3 des IfSG besteht eine nicht namentliche Meldepflicht bei einem direkten oder indirekten Nachweis des Erregers.