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Dr. Gabriele Lampert
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Gliazellen

Ein typisches Neuron besteht aus vier Bereichen: Zellkörper, Dendriten, Axon und präsynaptischen Endigungen.
Die Zellkörper und Axone der Nervenzellen sind von Gliazellen umgeben. Es gibt 10-50mal mehr Gliazellen als Neurone im Zentralnervensystem. Gliazellen erfüllen verschieden wichtige Funktionen:
  1. Sie dienen als Stützelemente und geben dem Gehirn Halt und Struktur. Sie trennen Neuronengruppen und isolieren sie gelegentlich voneinander.
  2. Zwei Typen von Gliazellen (Oligodendrozyten und Schwann-Zellen) bilden Myelin, die elektrisch isolierende Hülle, welche die meisten Axone umgibt
  3. Einige Gliazellen (Mikroglia) wirken als “Müllabfuhr”; sie beseitigen Zelltrümmer nach Verletzung oder Tod von Nervenzellen.
  4. Gliazellen puffern und halten die Konzentration von Kaliumionen im Zellzwischenraum (Extrazellulärraum) konstant. Einige Gliazellen nehmen auch chemische Transmitter auf, die von den Nervenzellen bei der synaptischen Übertragung freigesetzt werden, und entfernen sie dadurch aus dem Extrazellulärraum.
  5. Während der Entwicklung des Gehirns lenken einige Klassen von Gliazellen die Wanderung von Neuronen und dirigieren das Auswachsen der Axone.
  6. estimmte Gliazellen sind an der Bildung einer speziellen, undurchlässigen Auskleidung von Kapillaren und Venolen im Gehirn, der sogenannten Blut-Hirn-Schranke beteiligt, die zum Beispiel das Eindringen giftiger Substanzen aus dem Blut ins Gehirn verhindert.
  7. Wahrscheinlich spielen einige Gliazellen bei der Ernährung von Nervenzellen eine Rolle, obwohl dies bisher noch nicht eindeutig bewiesen werden konnte.
Im Nervensystem der Wirbeltiere dominieren drei Typen von Gliazellen: Oligodendrozyten, Schwann-Zellen und Astrozyten. Oligodendrozyten und Schwann-Zellen haben die wichtige Aufgabe, die Axone zu isolieren, indem sie ihre membranösen Fortsätze in einer engen Spirale konzentrisch um das Axon wickeln und so eine Myelinscheide bilden. Oligodendrozyten bilden die Myelinscheide im Zentralnervensystem. Schwann-Zellen bilden die Myelinscheide im peripheren Nervensystem.
Astrozyten sind am häufigsten. Sie haben einen sternförmigen Zellkörper und oft relativ lange Fortsätze. Wenn Neurone wiederholt Nervenimpulse “feuern”, sammeln sich Kaliumionen im Extrazellulärraum an. Dieses überschüssige Kalium wird von den Astrozyten aufgenommen, um so eine Depolarisation der Nachbarneuronen zu verhindern.