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Dr. Gabriele Lampert
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Gehirn
Funktionale Hirnrindenareale

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Zentralnervensystem - Gehirn

Funktionale Hirnrindenareale
Innerhalb der beiden Großhirnhemisphären ist in 80-90% der Fälle die linke Hemisphäre dominant, was sich zumeist auch durch Rechtshändigkeit dokumentiert. Man weiß außerdem, daß die beiden Großhirnhemisphären in bezug auf ihre intellektuelle Leistungsfähigkeit unterschiedlich sind. So sind in der linken Hemisphäre z.B. die Fähigkeiten zum Lesen, Sprechen und Schreiben besonders ausgeprägt. Demgegenüber dominieren in der rechten Hemisphäre Anlagen wie z.B. Gedächtnis, Sprachverständnis, räumliches Vorstellungsvermögen und Musikverständnis.
Man unterscheidet sogenannte Primärgebiete und Sekundärgebiete (Assoziationsgebiete). In Primärgebieten beginnen oder enden spezifische Projektionsbahnen. So vermittelt beispielsweise der primäre motorische Cortex Willkürbewegungen der Gliedmaßen und des Rumpfes. Man bezeichnet ihn als primär, weil er Neuronen enthält, die direkt ins Rückenmark gehen, um dort die Motoneuronen zu aktivieren. Die primären sensorischen Areale empfangen Informationen von peripheren Rezeptoren über nur wenige synaptische Umschaltstationen. Um die primären Areale befinden sich die sensorischen und motorischen Assoziationsgebiete. Ihre Aufgabe besteht in erster Linie darin, verschiedene Informationen zu einer sinnvollen Handlung zusammenzuführen. Darüber hinaus sind sie an drei wesentlichen Hirnfunktionen beteiligt: Wahrnehmung, Bewegung und Motivation . 80% der Großhirnoberfläche wird von Assoziationsflächen eingenommen.
Ein einfaches willkürliches Verhalten, wie beispielsweise das Werfen eines Balles, erfordert mehrere Arten sensorischer Informationen: Information über die Bewegung des Balles, über den Druck des Balles in der Hand und über die Stellung der Arme, der Beine und des Rumpfes im Raum. Die sensorische Information wird den Assoziationsgebieten des Cortex zugeführt, wo die Bewegung geplant wird. Von dort gelangen Informationen zum motorischen System, welches Kommandos für die Bewegung erzeugt, die beim Werfen, Fangen und Halten des Balles eine Rolle spielen. Diese Befehle aus dem Gehirn müssen die richtigen Muskeln koordinieren.
Während die sensorischen und die motorischen Systeme für das tatsächliche Werfen des Balles wichtig sind, führt das Motivationssystem die Entscheidung für das Auslösen und das Beenden der Handlung herbei. Dieses System hat einen Einfluß auf die Skelettmuskeln: Wie gut der Ball gefangen wird, kann davon abhängen, ob der Fänger aufgeregt, gelangweilt oder abgelenkt ist.