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Dr. Gabriele Lampert
Bewegungsapparat
Rheumatische Erkrankungen
Morbus Bechterew
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Morbus Bechterew
Definition: Chronisch- entzündliche rheumatische Erkrankung bei der es zu Versteifung des Achsen- skelettes und der wirbelsäulennahen Gelenke (Rippen, Wirbel, Gelenke, Kreuzbein, Darmbein) kommt. Auch Bänder und äußere Bandscheibenanteile neigen zur Verkalkung. Die Krankheit befällt überwiegend Männer zwischen dem 20. und 30. Lebensalter.
Ursachen: Unklar, Vererbung spielt eine Rolle. Bei 90% der Erkrankten kann ein Zellantigen nachgewiesen werden. Als krankheitsauslösend werden Infektionen angesehen.
Symptome: Frühzeichen: Tiefsitzende nächtliche Rückenschmerzen mit Ausstrahlung der Schmerzen in Gesäß, Hüfte und Leiste, Schmerzen in Hüfte und Kniegelenk, Fersenschmerz, Steifheits- gefühl im Bereich des Stammskeletts, häufige Augenentzündungen
Spätzeichen: Ausgeprägte Kyphose der Brustwirbelsäule (Bechterew- Haltung). Der Kopf kann kaum noch bewegt werden und das Blickfeld ist stark eingeschränkt. Im Endstadium fast völlige Versteifung der Wirbelsäule und des Brustkorbes, wodurch Atmung und Kreislauf stark beeinträchtigt werden. Es kommt zur Muskelatrophie, Rechtsherzbelastung bis zum Lungenemphysem (durch Versteifung der Rippengelenke)
Diagnose: Röntgen (Bambusstabwirbelsäule), Antigennachweis (HLA-B27), Funktionstest (Schober-Zeichen, Ausdehnungsfähigkeit des Brustkorbs)
Therapie: Haltungsübungen (um aufrechte Haltung zu erhalten), Salizylate, Phenylbutzon, Indometacin, OP
Sonstiges: Bricht die Krankheit im Jugendalter aus, kann sie im frühen Stadium zum Stillstand kommen