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Dr. Gabriele Lampert
Bewegungsapparat
Rheumatische Erkrankungen
Kollagenosen
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Kollagenosen
Definition: Verschiedene Krankheiten z.B. systemischer Lupus erythematodes (SLE) oder Skleroder- mie, bei denen Veränderungen im kollagenen Gewebe vor sich gehen.
Ursachen: Es wird ein Autoimmungeschehen vermutet, in dem eine gesteigerte allergische Abwehr- reaktion abläuft. Das auslösende Antigen ist nicht bekannt. Die Kollagenosen sind nicht auf ein bestimmtes Organ beschränkt, sondern sie laufen im gesamten kollagenen Gewebe ab; zu 90% sind Frauen davon befallen.
Symptome: SLE: Abgeschlagenheit, Gewichtsabnahme, Appetitmangel, Veränderung an Haut, Gelenken und inneren Organen, hohes Fieber, Hautausschlag (schmetterlingsförmig) über Nase und Wangen
Sklerodermie: Entzündliche Veränderung am Bindegewebe mit Bindegewebsneubildung und degenerativen Veränderungen. Krankheitsbeginn sind teigige Ödeme an denFingerspitzen und Raynaud-Symptom, fleckige, glänzende, atrophische, unverschiebliche Haut, ratten- bißartige Nekrosen, Knochen der Endglieder lösen sich auf,Finger werden in Beugestel- lung fixiert. Diese Vorgänge dehnen sich auf Gesicht, Hals, Unterarme und Brust aus. Es kommt zu erstarrten Gesichtszügen.
Diagnose: SLE: Nachweis von antinukleären Antikörpern (bei 90% der Patienten). Sie sind allerdings nicht allein beweisend. Typisch ist der Nachweis von Antikörpern gegen Doppelstrang- DNS und gegen das Sm-Antigen. Unspezifische Entzündungsparameter und Erhöhung der Gammaglobuline.
Therapie: Kortison, Zytostatika,Immunsuppresiva, lebenslange engmaschige ärztliche Betreuung
Sonstiges: Beide Krankheiten können zum Tod führen. Betroffen sind meist Frauen zwischen 20-30 Jahren (SLE) und 40-50 Jahren (Sklerodermie).