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Dr. Gabriele Lampert |
Nervensystem
Reflexe
Rückenmarksreflexe, Muskeleigenreflexe, Fremdreflexe
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Zentralnervensystem - Rückenmark Rückenmarksreflexe
Unter Reflexen versteht man unbewußte, stets gleichbleibende Reaktionen des Organismus auf
Reize, die das ZNS erhält. Grundlage eines solchen Rückenmarkreflexes ist der
sogenannte Reflexbogen, der eine funktionelle Einheit darstellt
und aus folgenden Anteilen besteht:
1. einem Rezeptor, der die Information registriert und weiterleitet,
2. einem afferenten Neuron, über das die Impulse zum Rückenmark gelangen, 3. einer Synapse, in der die Umschaltung auf die motorische Vorderhornzelle erfolgt, 4. einem efferenten Neuron, über das die Impulse das Rückenmark verlassen und 5. einem Erfolgsorgan (Effektor). Muskeleigenreflexe
Muskeleigenreflexe sind die unwillkürliche Antwort eines Muskels auf einen raschen Dehnungsreiz. Reizorgan
und Erfolgsorgan ist derselbe Muskel. In diesem Fall spricht man von einem monosynaptischen
Eigenreflex.
Durch einen Schlag mit dem Reflexhammer auf die Sehne eines Muskels werden die Muskelspindeln
gedehnt. Diese senden eine elektrische Erregung über sensible Nervenfasern zum Rückenmark, wo die Erregung über
eine einzige Synapse auf die zugehörige motorische Vorderhornzelle übergeleitet wird. Die daraus folgende
Erregung wird über motorische Fasern zu dem gedehnten Muskel zurückgeleitet, was zu einer Kontraktion führt.
Fremdreflexe
Reizorgan und Erfolgsorgan sind verschieden. Fremdreflexe durchlaufen mehrere Neurone und
haben einen polysynaptischen Reflexbogen. Sie werden an Haut und Schleimhaut ausgelöst
und können sowohl zur Zuckung als auch zu tonischen Kontraktionen des Erfolgsorgans führen.
Bei der Auslösung des Bauchhautreflexes streicht der Untersucher mit einer Nadelspitze von der
Seite zur Mitte leicht über die Bauchwand. Daraufhin zieht sich die Bauchmuskulatur im entsprechenden Abschnitt
kurz zusammen.
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